Die
passende Kurzbeschreibung dürfte wohl
"Leichtathletik mit Hund" lauten.
Grundsätzlich können Menschen jeden Alters
und Hunde aller Rassen diese Sportart
ausüben. Eigentlich ist der Turnierhundsport
auch Breitensport, so auch die ursprüngliche
Bezeichnung dieser seinerzeit "alternativen"
Form des Hundesports. Den Vätern dieser
Sportart ist es gelungen, den (Frei-)
Zeitgeist dieser Tage mit dem gestiegenen
Bedarf an Ausbildungsmöglichkeiten unserer
Familienhunde in einer aktiven und
attraktiven Freizeitgestaltung zu
verschmelzen.
Unter dem Oberbegriff werden, ähnlich wie in
der Leichtathletik, eine Reihe von
eigenständigen Disziplinen zusammengefasst:
-
Vierkampf, in zwei Leistungsstufen (Vierkampf 1 und 2)
-
Hindernislauf
-
Geländelauf 2.000- und 5.000m
-
CSC - Combinations-Speed-Cup
-
Shorty
-
QSC - Qualifikations-Speed-Cup
Dieses
breit gefächerte Angebot bietet ideale
Möglichkeiten zu spontanen, spielerisch
aufgebauten sportlichen Handlungen zusammen
mit dem Hund. Sport mit dem Hund macht
einfach allen Beteiligten Spaß.
Turnierhundsport bedeutet aktive Gestaltung
der Freizeit und steht für die Begriffe
Erholung, sportliche Ertüchtigung,
Wettkampferlebnis, Erfolg und Niederlage.
Durch differenzierte Anforderungen an das
Leistungsvermögen der Teams wird die
Hemmschwelle zum Einstieg in den Hundesport
drastisch gesenkt und schafft nicht zuletzt
auch für unsere Kinder und Jugendlichen eine
attraktive Freizeitgestaltung mit Ihren
Vierbeinern unter Gleichgesinnten.
Kurz gesagt, Hundesport ist die schönste Nebensache
der Welt.
Die einzelnen Übungen haben messbare
Leistungsanforderungen und sind dem
natürlichen Lernverhalten und dem
Leistungsvermögen von Hund und Halter
angepasst.
Das schönste ist, alle Disziplinen des
Turnierhundsports sind so aufgebaut, dass
sie mit Hunden aller Größen und Veranlagung
ausgeführt werden können; aber da der Mensch
ebenfalls sportlich sein sollte, gibt es für
diesen, wie in der Leichtathletik
Altersklassen und Geschlechtertrennung in in
einer nach oben offenen Wertungsskala. Unter
dem Motto "Fit und gesund, durch Sport mit
dem Hund" vereint der Turnierhundsport heute
das gesamte Spektrum vom Breitensport bis
hin zum Spitzen(Hunde)sport.
a) Vierkampf
Die Königsdisziplin
in dieser Sportart, oder anders gesagt: was
der Zehnkampf in der Leichtathletik
darstellt, ist der Vierkampf im Bereich
Turnierhundsport.
Insgesamt gehören die Übungsteile: Gehorsam,
Hindernislauf, Slalom und Hürdenlauf zu
dieser Art Körperertüchtigung für Mensch und
Hund.
Gehorsamsübung
Ohne Gehorsam läuft im Hundesport gar
nichts, also gehören zum Beispiel die
Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz- und
Platzübung und beim Vierkampf 2 auch die
Stehübung selbstverständlich als ein
Übungsteil zum Vierkampf.
Hürdenlauf
Der Hürdenlauf verlangt vom Hundesportler
gleich zwei Anforderungen: Schnelligkeit und
Schnellkraft. Während wir als Menschen
dieses trainieren müssen, bringt der Hund
solche Voraussetzungen in aller Regel schon
mit. Im Vierkampf 1, also der
"Einsteigerklasse", haben Hund und
Hundeführer eine 50 Meter lange
Sprintstrecke gemeinsam und parallel zu
bewältigen, wobei der Hund drei Hürden in
Höhe von 40 Zentimetern zu überwinden hat.
Die Gesamtzeit von 2 Durchgängen fließt in
die Gesamtwertung ein. Der Hürdenlauf des
Vierkampf 2 besteht aus nur einem Durchgang
auf einer Strecke von 2 mal 40, garniert mit
insgesamt 6 Hürden. Die Anforderungen an die
Sportlichkeit des Hundeführer werden hier
gesteigert. Im Vierkampf 2 muss der
Hundeführer ebenfalls die Hürden bewältigen.
Ja und da können beide Fehler machen, Zeit-
wie Gerätefehler. Hundeführer und Hund
müssen auch hier zeigen, dass sie ein Team
sind.
Slalomlauf
Es ist schon faszinierend, sich das gekonnte
Zusammenspiel von Herrchen/Frauchen und Hund
anzuschauen, wenn sie gemeinsam den 75 Meter
langen und in den Slalomtoren 1,40 Meter
breiten ZickZack-Kurs bewältigen. Um
Strafpunkte zu vermeiden, müssen Hundeführer
und Hund die Tore passieren und keine Stange
auslassen. Zwei Wertungsdurchgänge fließen
in die Ergebnisermittlung ein.
Hindernislauf
Auch diese Strecke ist wieder 75 Meter lang,
aber wie zum Beispiel eine Joggingstrecke
mit Hürde, Treppe, Tunnel, einem 65
Zentimeter hohen Laufdiel, einem Reifen,
einem Hoch-Weit-Sprung, erklettern oder
durchkriechen die Hunde diese, der
Hundeführer darf hingegen neben den Geräten
laufen.
Kaum zu glauben, aber trotz aller zu
überwindenden Hindernisse ist der Hund
meistens noch eher am Ziel als
Herrchen/Frauchen und die ringen - dort
angekommen - ganz schön nach Luft,
spätestens nach dem zweiten
Wertungsdurchgang.
b)
Hindernislauf
eine ideale Möglichkeit in den
Wettkampfsport einzusteigen. Der
Hindernislauf aus dem Vierkampf wird als
eigenständige Disziplin ausgeführt. Die
Wertung wird in dieser Disziplin um ein
zusätzliches Unterscheidungsmerkmal, der
Größe des Hundes, erweitert. Hunde bis 50 cm
und solche ab 50 cm Schulterhöhe laufen in
getrennten Klassen gegeneinander.
c) Geländelauf
Da fast jeder gesunde Hund, egal ob
Rassehund oder Mischling, groß oder klein,
von sich aus die Voraussetzungen zum
Lauftraining mitbringt, ist der Einstieg in
diese THS Disziplin verhältnismäßig einfach.
Der Geländelauf ist nicht nur ein Erlebnis
für beide, sondern fördert auch die
Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden,
den Ausgleich zu der oft monotonen Tätigkeit
im Berufsleben. Geländelauf mit dem Hund ist
so richtiges Abschalten von den vielen
Dingen des Alltags. Die Laufstrecke, häufig
durch Wald und Flur und selten asphaltiert,
wird mit angeleinten Hund bewältigt. Im
Idealfall läuft der Hund ohne zu ziehen oder
zu zerren an lockerer Leine neben seinem
Zweibeiner. Auch hier sind - wie in den
anderen Disziplinen - Gehorsam und
sozialverträgliches Verhalten des Hundes
Grundlage und Garant für Spaß und Erfolg.
d) CSC -
Combinations-Speed-Cup
Wenn ein CSC-Parcours aufgebaut wird, gibt
es richtige Wettkampfstimmung. Drei
Hundeführer sind mit ihren Hunden am Start.
Hier geht es um Tempo, Gehorsam,
Sozialverträglichkeit der Hunde - trotz
hoher Anspannung - und um Führigkeit. Der
Parcours ist in drei Sektionen, gespickt mit
Hindernissen, Slalomtoren und Wendestangen
aufgeteilt und jeder Hundeführer steht mit
seinem Hund an der ihm zugewiesenen
Startposition und darf dort erst dann
loslaufen, wenn der vorherige Läufer sein
Ziel erreicht hat. Ähnlich den Staffelläufen
in der Leichtathletik, jedoch ohne
Staffelübergabe, laufen die Spielregeln des
CSC.
e)
Shorty
Dies Form des Wettkampfes läßt sich am
besten als Kurzbahn CSC bezeichnen. Zwei
sich kreuzende Hindernisbahnen stellen die
Anforderung an die Teams dar. Durch die im
Gegensatz zum CSC reduzierte
Grundanforderung an den Ausbildungsstand von
Hund und Hundeführer wird auch mit dem
Shorty die Hemmschwelle zum Einstieg in den
Wettkampfsport nach unten verschoben. Auf
der anderen Seite eignet sich der Shorty,
bedingt durch den geringen Platzbedarf des
Parcours, auch für die Durchführung in
Hallen.
f) QSC -
Qualifikations-Speed-Cup
Eine weitere Variation des Themas
Turnierhundsport wird mit dem QSC
demonstriert. Zwei Teams Mensch/Hund kämpfen
auf parallelen, baugleichen
Hindernisparcours um den Sieg. Im
k.o.-System Sieger gegen Sieger, wird so der
Tagesbeste ermittelt.
Spätestens bei dieser Disziplin wird nicht
nur von den Teilnehmern körperliche Fitness
verlangt. Das Publikum als
leistungsförderndes Element ist aus dem
Turnierhundsport nicht wegzudenken. Schon
manch einer kam heiser nach Hause.